Begriffe / Synonyme
Konjunktivitis (ICD-10: H10)
bei Mitbefall der Hornhaut: Keratokonjunktivitis (ICD-10: H16.2)
Ursachen
Infekt
meist durch Viren (Keratokonjunktivitis epidemica):
- Adenovirus-Konjunktivitis (vor allem Adenoviren Typ 8, 19, 37 u. a.), Hauptmanifestation im Spätsommer, sehr ansteckend bis etwa zwei Wochen nach Symptombeginn
- Keratokonjunktivitis durch Herpes Simplex Viren
- Keratokonjunktivitis durch Varizella Zoster Viren
durch Bakterien (Eitrige Konjunktivitis):
- Vor allem durch Haemophilus influenzae, Pneumokokken, Staphylokokken, Streptokokken und Moraxella catarrhalis
- Als sekundäre Superinfektion bei Infekten mit Erregern wie Influenzavirus, Masernvirus und Epstein-Barr-Virus (EBV) – leicht- bis hochkontagiös
- Chlamydien vom Serotyp D-K (Paratrachom, Schwimmbadkonjunktivitis, Einschlusskörperchenkonjunktivitis)
- Chlamydien vom Serotyp A-C (Trachom (ägyptische Körnerkrankheit, Konjunktivitis granulosa trachomatosa)
- Gonokokkenkonjunktivitis
selten durch Pilze (Mykotische Konjunktivitis):
Vor allem bei Immunsuppression
- Oberflächlicher Befall: vor allem durch Candida und Microsporum
- Destruktiver Befall: insbesondere bei Aspergillose und Sporotrichose
selten durch Parasiten (Parasitäre Konjunktivitis):
Am ehesten bei schlechten hygienischen Verhältnissen.
- Loa loa (Augenwurm), Helminthen, Trypanosomen, Leishmanien
Allergisch
selten durch Parasiten (Parasitäre Konjunktivitis):
- Saisonale allergische Konjunktivitis (Heuschnupfenkonjunktivitis): vor allem durch Pollen von Bäumen und Gräsern verursacht und Schimmelpilzsporen
- Perenniale Konjunktivitis (nichtsaisonale Allergene, ganzjährige Symptome) durch: Hausstaubmilben, tierische Hautschuppen u. a.
- Keratokonjunktivitis vernalis (VKC): allergischer Ursprung wird angenommen, typischerweise von Frühjahr bis Herbst (sogenannter Frühlingskatarrh), vor allem im Kindes- und Jugendalter, mit Atopie assoziiert, genaue Pathogenese noch unklar
- Atopische Keratokonjunktivitis (AKC): Auslöser vermutlich Umweltallergene, obligat mit atopischem Ekzem vergesellschaftet, insbesondere im jungen Erwachsenenalter, genaue Pathogenese noch unklar
- Gigantopapilläre Konjunktivitis (GPC): immunologisch-allergisch, insbesondere bei Kontaktlinsengebrauch infolge Lipid- und Proteinablagerungen
Keratokonjunktivitis sicca
zahlreiche mögliche Ursachen:
- Umweltfaktoren, physikalische Irritationen und toxische Einflüsse: vor allem Trockenheit, Klimaanlagen, Ozon, Rauch, Staub, Gase, Kälte, Hitze, Zugluft, UV-Strahlung und langes Arbeiten an Bildschirmen
- Erkrankungen des Auges: Dysfunktion der Meibom-Drüsen (bei 60 bis 70 Prozent aller 40-Jährigen), Lidfehlstellungen, Operationen der Augenhornhaut
- Dermatologische Erkrankungen: atopisches Ekzem, Rosacea
- Diabetes mellitus
- Vitamin-A-Mangel (Xerophthalmie, vor allem in Entwicklungsländern)
- Medikamente: zum Beispiel Antihistaminika, Betablocker, Psychopharmaka
Autoimmunerkrankung
- Okuläres Pemphigoid
als Begleitsymptom bei:
- Autoimmunkrankheiten (insbesondere Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises wie Kollagenosen, Sarkoidosen und Sjögren Syndrom)
- malignen Neoplasien (beispielsweise bei systemischen Lymphomen und Metastasen von Primärkarzinomen)
- Reiter-Syndrom
- Graft-versus-Host-Disease nach Transplantation
nach TCM:
- „Emporloderndes Leber-Feuer“
(Be)Deutung
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Symptome
- Hyperämie (rotes Auge)
- Fremdkörpergefühl
- Vermehrte Sekretion, insbesondere morgens (je nach Ursache wässrig, serös, mukös oder eitrig)
- Tränenfluss
- Lokaler Juckreiz
- Brennen und/oder Schmerzen
- Gereizte Augenwinkel
- Geröteter Lidrand
- Lidödem
- Glasig erscheinende Bindehaut
- Photophobie (Lichtempfindlichkeit)
Therapie
wichtigste Basismaßnahmen
Finger weg!
Viele infektiöse Bindehautentzündungensind hochansteckend. Die Übertragung passiert leicht durch Sekret, das beim Berühren der Augenregion am Finger hängen bleibt und die Erreger so zu den Mitmenschen transportiert.
Daher die Augen nicht berühren, reiben oder sonstwie manipulieren. Falss man doch mal hingelangt hat, sofort gründlich die Hände waschen / desinfizieren!
Augen in Ruhe lassen!
- so wenig wie möglich spülen, nur saubere (neu geöffnete) neutrale Spüllösung oder Euphrasia-Tropfen verwenden
- keine weiteren Tropfen und Mittel oder Wirkstoffe ins Auge (Es sei denn der Augenarzt hat eindeutig Bakterien und deren Empfindlichkeit gegeg ein bestimmtes Antibiotikum nachgewiesen)!
Augen schonen!
- kein Rauch
- trockene Luft meiden
- Bildschirme aller Art meiden (kein PC, Tablet, Handy; keine Filme gucken)
- nicht länger am Stück lesen
Am besten bei allem nicht so genau hinschauen!
Augen zu!
Schlafen ist das Schlaueste und Heilsamste!
Bei unkomplizierten Verläufen sollte auf virustatische, steroidale und antibiotische Augentropfen- oder salben verzichtet werden. Studien zufolge schützen diese Maßnahmen weder vor Sekundärinfektionen noch verkürzen sie die Krankheitsdauer. Vielmehr können die Wirkstoffe die Komplikationsrate durch allergische oder toxische Reaktionen erhöhen. Eine Steroidtherapie birgt vor allem ein Risiko bei einer nicht diagnostizierten HSV-Infektion.
Sollten die Symptome länger als zehn Tage ohne Besserung anhalten, wird eine Überweisung zu einem Augenarzt empfohlen!
Unterstützende Behandlungsmöglichkeiten
TCM
Akupunktur
- Di-04
Integrative Reflexzonenakupunktur (IRA)
- Ma43 ⇒ Stahl (nach distal) o. Laser (cw) o. FRM
- Gb41 ⇒ Stahl (nach distal) o. Laser (cw) o. FRM
- Gb42 ⇒ Stahl (nach distal) o. Laser (cw) o. FRM
- Gb43 ⇒ Stahl (nach distal) o. Laser (cw) o. FRM
- Bl67 ⇒ Laser
Aurikulomedizin
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Phytotherapie
Blüten-Essenzen
Bachblüten
Australian Bush Flowers
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Homöopathie
⇒ 2x tgl.
Bezugsquellen:
Schüßler-Salze
⇒ 3x tgl. 2 Tbl. mit Abstand zum Essen im Mund zergehen lassen
siehe auch → Zinkum chloratum auf wirkungen.info
Spagyrik
- Solunat Nr.12 Ophthalmik ⇒ 2x tgl. 3-10 Trpf. in Wasser o. Augentrosttee
- Fenchelfrüchte D1 als spagyrische Urtinktur nach Bernus
Mudras
Downloads
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