Integrale Medizin (IM)

Home / Ganzheitsmedizin / Integrale Medizin (IM)

Die Integrale Medizin stütz sich zur Erklärung des Krankheitskontextes auf die Ursachenlehre des Aristoteles und ordnet einem Krankheitsgeschehen damit die vier vom Platon-Schüler postulierten universellen Ursachen (causae)  zu (vgl. Dahlke, Rüdiger verschiedene Publikationen).

Krankheitskontext nach Dr. N. Schreck

Die causa efficiens ist hierbei die aus der unmittelbar zu einem bestimmten Effekt führende Umstand (wirkende Ursache). Damit ist das Ursachen-Wirkungsprinzip der Naturwissenschaften, das unser analytisches Denken nicht nur in der Medizin fast vollständig beherrscht bereits abgedeckt.

Die causa finalis wird dabei so wie alle anderen Kontextfaktoren gerade in der Schulmedizin außer Acht gelassen. Sie beschreibt als Zielursache den eigentlichen Zweck der Erkrankung. Das allgemeine Klagen über eine zunehmende Sinnentleerung vieler Dinge in unserer Gesellschaft und das bei so vielen Menschen sich breitmachende und sie bis zum Suizid treibende Gefühl der Sinnlosigkeit liegt genau in dieser Ignoranz begründet. Wer einen Sinn von vorn herein leugnet, ihn folglich nicht sucht, der wird ihn auch nicht finden können.
Im Kleinen funktioniert es noch: Wir besorgen uns Nahrungsmittel, um etwas zu essen zu haben, um nicht zu verhungern, um am Leben zu bleiben. Aber schon beim Yoga-Üben, da hapert es bei Vielen mit dem Erkennen des Sinns dahinter. Für viel ist mehr Modetrend und Zeitvertreib denn eine Maßnahme der Gesunderhaltung.
Den Sinn einer Erkrankung sehen dann nicht mal mehr die Ärzte. Und selbst viel Heiler wirken inzwischen eher nach Konzept als sich auf die vielleicht langwierige Suche nach den eigentlichen Beweggründen ihrer Patienten zu begeben.
Die Frage nach dem Sinn, der Bedeutung einer Erkrankung, also ihre Deutung, weißt uns aber als einzige den Weg zur causa finalis, der zu behandelnden Ursache, wenn man eine wahre Heilung erreichen will.

Die causa materialis treibt den einzelnen Patienten genau in diese Erkrankung und nicht in eine andere, vielleicht durch die causa finalis auch mögliche ähnliche. Sie beschreibt als sog. Musterursache also die Lebensumstände und andere individuelle Bedingungen des Patienten, vor allem die Regeln, an die er sich halten muß oder will. Diese sind therapeutisch nur teilweise und teilweise nur schwer zu beeinflussen, bestimmen aber dennoch wesentlich die zu wählende Behandlung, da diese immer allen Kontextfaktoren gerecht werden muß, um zu einer Heilung führen zu können.

Eng damit verknüpft ist die causa materialis, die am ehesten dem Konstitutionsbegriff entspricht und die anatomische und physiologische Ausstattung des Menschen beschreibt. Auch sie ist ein wesentlicher integraler Bestandteil der zu berücksichtigenden Faktoren, soll eine Behandlung zur Heilung führen.