Leaky-Gut-Syndrom (LGS)

Leaky-Gut-Syndrom (LGS)

Definition

Erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand durch Störung des Zusammenhalts der Darmwandzellen. Es gelangen vermehrt Fremdstoffe (Eiweiße, Schadstoffe, Schwermetalle, unverdaute Nahrungsbestandteiel, Zuckermoleküle, Bakterientoxine u.a.) in die Darmwand bzw. ins Blut, die bei intakter Darmbarriere zurückgehalten würden.

(Be)Deutung

  • Die Abgrenzung nach außen ist nicht mehr stabil, ist löchrig.

Ursachen

  • Übermaß an glutenhaltigem Getreide (Weizenlektin)
  • Übermaß an Tiermilchprodukten (A1-beta-Casein → Casomorphin)
  • zuviel Histamin im Darm (Darm-Histaminose)

Symptome

  • ständig aufgeblähter Bauch
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe
  • Auftreten oder Verschlechterung der Symptome nach dem Essen
  • zunehmende Unverträglichkeit vieler Nahrungsmittel
  • Kofschmerzen
  • Depression
  • Haarausfall
  • Müdigkeit
  • Leistungsabfall

häufige Folgeerkrankungn

  • die meisten Autoimmunerkrankungen hängen ursächlich mit einem leaky-gut zusammen
  • Allergien
  • erhöhte Entzündungsneigung
  • Erhöhung der Leberwerte, Fettleber
  • Hauterkrankungen
  • Reizdarmsyndrom

Diagnostik

  • orientierend: Zonulin im Blut
  • beweisend: Zonulin, Alpha-1-Antitrypsin und sIgA im Stuhl

Basisbehandlung

vitamins (3)

Orthomolekulare Medizin

Voraussetzung für eine Besserung oder Heilung ist es immer, dem Organismus das zu geben, was er zur normalen Funktion braucht. Das heißt, Mängel an Mikronährstoffen müssen alle erkannt und effektiv behoben werden. Dabei bedarf es einer Menge Fachwissen aus der Orthomolekularmedizin und zuverlässiger Laboruntersuchungen. Wenden Sie sich deshalb unbedingt an einen in diesen Dingen erfahrenen Therapeuten, der Ihre Mängel gezielt aufdecken und mit Ihnen einen individuellen Substitutionsplan erstellen kann.

1. Verminderung der entzüngsauslösenden Reize im Darm

Gluten- & Tiermilch-Karenz-Kur (schreckmed.de)Eine Anleitung und weitere Informationen zur Tiermilch- und Gluten-Karenz-Kur finden Sie unter → schreckmed.de – Ernährung

⇒ 3x tgl. 4 Dragees

entzündungshemmen, bindet Toxine, bekämpft schädliche Darmkeime

2. Regeneration der Darmschleimhaut

⇒ 3x tgl. 2 Dragees jeweils 15min vor dem Essen

Bezugsquelle: Apotheke

⇒ 3x tgl. 0,5 – 1,0 g

3. Aufbau der Darmflora

⇒ 3x tgl. 10ml ca. 30min vor dem Essen (alternativ 1x tgl. 30ml)

Bezugsquelle: www.tisso.de

Nach etwa 2-3 Wochen Durchführung der o.g. Basismaßnahmen kann eine Kontrollbestimmung des Zonulinwertes im Stuhl erfolgen.
Sollte dieser noch nicht im Normbereich sein, so besprechen Sie mit Ihrem Therapeuten weitere Maßnahmen.

Weitere hilfreiche Maßnahmen

Nach Abschluß der Basismaßnahmen und Wiederherstellung einer gesunden Darmbarriere sollten folgende Maßnahmen beachtet werden, damit das Gleichgewicht im Darm nicht erhalten bleibt und sich nicht erneut ein leaky gut ausbildet:

healthy-eating

Ernährung

  • Bevorzugen Sie Backwaren aus „alten“ Getreidesorten wie Emmer, Dinkel, Urkorn u.a.. Kaufen Sie nur handwerklich hergestellte Backwaren aus dem Bioladen o. Reformhaus bzw. backen Sie Ihr Brot selbst.
  • Nutzen Sie ggf. in Maßen glutenfreie Lebensmittel. (Vorsicht! Diese sind nicht immer gesund und enthalten häufig andere schädliche Stoffe.)
  • Bevorzugen Sie Gewürze wie schwarzen o. grünen Pfeffer, Muskatnuß o. Lorbeer (diese reduzieren die Durchlässigkeit der Darmwand)
  • Trinken Sie ca. 2 Liter Flüssigkeit möglichst gleichmäßig über den Tag verteilt (stilles Mineralwasser, ungesüßten Tee, schwarzen Kaffee in Maßen)
  • Bevorzugen Sie echte, natürliche Lebensmittel (die keine „Liste der Inhaltsstoffe“ brauchen)
  • Kaufen Sie Lebensmittel so frisch wie möglich
  • Kochen Sie wann immer möglich selbst (evtl. für mehrere Tage vorkochen)
  • Verzichten Sie auf jegliche industriell hergestellte Fertigbackwaren! Diese enthalten als Zusatzstoffe sog. „Antinährstoffe“ wie ATI oder Lektine, die schwelende Entzündungen an der Darmwand erzeugen, was diese erneut durchlässig macht.
  • Meiden Sie Gewürze aus Nachtschattengewächsen wie Paprika, Chilli, Cayennepfeffer!

Artesisches Wasser

Unbehandelte Wässer aus Artesischen Quellen

⇒ 1,5 Liter gleichmäßig über den Tag verteilt trinken (statt z.B. Leitungswasser o. industriell verarbeitete Mineralwässer)

z.B. St. Leonhards Quelle

intestines

Darmbehandlung

Präbiotika

lösliche und fermentierte Ballaststoffe:

  • Oligofruktose
  • Inulin
  • Flohsamen
  • Lebensmittel aus gekeimter Gerste
  • hydrolysiertes Guarkernmehl
  • Haferkleie
  • Maisstärke
  • Isomalt

⇒ 2x tgl. 5g (= 1 gehäufter Teelöffel) in stillem Wasser, Saft o. Tee

Zunächst mit 1/2 Teelöffel tgl. beginnen, dann alle 2 Tage um 1/2 Teelöffel steigern bis 2x tgl. 1 Teelöffel.

Inhaltsstoffe: Guarkernmehl, Akazienfaser, Resistentes Dextrin, α-Gluco-Oligosaccharide, Calcium, Zink

Bezugsquelle: www.tisso.de

Probiotika

  • Bifidobakterien
  • butyratbildende Bakterien: z.B. aus der Ruminococcus-Familie
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Phytotherapie

zB. Gastrovegetalin® Lösung ⇒ 3x tgl. 20 Trpf.

Urtinkturen

Ceres-Urtinktur Imperatoria
⇒ 1-3 mal täglich 3-5 Tropfen vor oder nach den Mahlzeiten in wenig Wasser einnehmen


Bezugsquellen: Apotheken

Vitalpilze

lion's mane mushroomz.B. HAWLIK Bio Hericium Extrakt Kapseln
⇒ 2x tgl. 2 Kps. (= 1200mg Bio Hericium Extrakt)


Quellen: –

Stuhl-Yoga

  • sitzende Rückbeugeübungen
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