Aurikulomedizin

Home / Ganzheitsmedizin / Aurikulomedizin / Aurikulomedizin

Was ist Aurikulomedizin?

In der Wachstumsphase vermehren sich die Zellen eines Menschen rasant, spezialisieren sich immer mehr und übernehmen bestimmte Aufgaben. Zunächst liegen gleich spezialisierte Zellen noch nahe beieinander. Im Laufe des Körperwachstums wandern diese Zellen dann oft über weite Strecken im Körper zu den endgültigen Lokalisationen, wo sie Organe und Gewebe bilden. Es bleiben jedoch verschiedene Verbindungen und Kommunikationswege der Zellklone untereinander auch über weite Strecken bestehen. Verbindungen von einzelnen Hirnzentren zu allen Organen und Geweben im Körper sind auch in der Schulmedizin bekannt. Über Nervenbahnen und Hormone z.B. steuern Gehirnareale alle Abläufe im gesamten Körper und über die gleichen Systeme erhält das Gehirn Informationen über alle Vorgänge im Körper.

Es gibt jedoch noch weitere „Kommunikationskanäle“ von Zellen, die an einer Funktion des Organismus gemeinsam beteiligt sind, auch wenn sie in ganz verschiedenen Regionen liegen. Alle Zellen, die sozusagen gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam eine Aufgabe im Körper stemmen, stehen in ständigem Austausch untereinander. So stehen z.B. auch kleine Zellansammlungen im Bereich des Ohres mit bestimmten Hirnzentren in Verbindung. Immer wenn eine Hirnregion ihre elektrische Aktivität ändert, dann ändert sich die elektrische Aktivität vieler kleinster Körperregionen z.B. auch am Ohr. Das heißt, wenn man eine Stelle am kleinen Fußzeh kitzelt, dann führt dies zu einer Aktivität in einer bestimmten Hirnregion und zu einer Aktivitätsänderung in einem bestimmten Ohrpunkt.

Genau diese Vorgänge lassen sich heute mit der Methode des funktionellen Kernspin (Magnetresonanztomografie des Gehrins – fMRT) bildhaft und jederzeit reproduzierbar darstellen: Reizt man beispielsweise eine Versuchsperson mit einer heißen Nadel am rechten Daumen, dann verspürt sie dort einen Schmerz und die zugehörige Hirnregion zeigt im fMRT eine veränderte Aktivität. Sticht man nun eine Akupunkturnadel in einen bestimmten Punkt am Ohr, der aus Erfahrung von Ohrakupunkteuren dem Daumen zugeordnet ist, dann erhält man fast das gleiche fMRT mit Aktivitätsänderung in der Hirnregion für den Daumen. Läßt man nun die Nadel länger in diesem Ohrpunkt liegen, dann klingt die Aktivität in der Hirnregion wieder ab. Setzt man als nächstes bei liegender Ohrnadel erneut einen Schmerzreiz am Daumen, so reagiert die entsprechende Hirnregion nur noch schwach. Entsprechend wird der Schmerz von der Versuchsperson auch kaum noch oder gar nicht mehr empfunden. Diese Versuche veranschaulichen eindrucksvoll und jederzeit reproduzierbar, wie man über Ohrpunkte bestimmte Störungen im Organismus auffinden und sie auch gleichzeitig therapeutisch beeinflussen kann.

Die Aurikulomedizin erforscht diese Zusammenhänge seit einigen Jahrzehnten nach westlich wissenschaftlichen Aspekten. Aber viel wichtiger ist, daß Aurikulotherapeuten dieses Wissen aktiv zur Diagnostik und Behandlung ihrer Patienten weltweit sehr erfolgreich einsetzen. Es verwundert schon, daß die Schulmedizin diese Möglichkeiten so hartnäckig ignoriert. Das mag sicher zum großen Teil daran liegen, daß die ganzheitliche Untersuchung eines Patienten nicht in eine Schnell-Praktisch-Gut-Medizin paßt und die Aurikulomedizin nur im Rahmen einer individuellen ganzheitlichen Behandlung wirklich Sinn macht. Der Therapeut muß viel Zeit, Geld und Energie in seine Ausbildung stecken und muß viel Erfahrung sammeln. Und er muß sich vor allem auf seinen Patienten als ganzen Menschen einlassen und ihm all seine Aufmerksamkeit und viel Zeit widmen. Eine solche Einstellung steht dem schulmedizinischen Streben nach Vereinheitlichung, Vereinfachung und Gewinnoptimierung komplett entgegen. Eine traurige Entwicklung, der aber glücklicherweise immer mehr ganzheitsmedizinsch orientierte Therapeuten zum Wohle ihrer  Patienten mutig entgegentreten.

Um die Aktivität der Ohrpunkte richtig in das Gesamtgeschehen in Ihrem Organismus einordnen und sie zur effektiven Behandlung nutzen zu können, ist es also wichtig, sich ein Bild von Ihnen als gesamten Menschen und nicht nur von Ihrer Krankheit zu machen. Im Rahmen einer Ganzheitsmedizinischen Untersuchung wird er Ihnen deshalb nicht nur Fragen zu den derzeitigen Symptomen, sondern auch zu Ihrer gesamten Lebenssituation und weiteren Aspekten Ihrer Gesundheit stellen. Anschließend werden in einer gründlichen körperlichen Untersuchung von Kopf bis Fuß weiter Informationen z.B. über Verspannungsmuster, Durchblutungssituation, Narben, aber auch Pulse und Zungenbild im Sinne der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) gesammelt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Untersuchung ist die Reaktion Ihres Pulses auf wechselnde elektromagnetische Felder (z.B. Handys). Der menschliche Körper reagiert sehr empfindlich mit einem ganz leichten aber tastbaren „Zucken“ des Pulses auf Einstrahlung elektromagnetischer Wellen bestimmter Frequenzen. Dieses Verhalten (Resonanzphänomen) nutzt die Aurikulomedizin zur Diagnostik an den Ohrpunkten und später zur Therapie z.B. über Frequenz-Laser.

Die Trennung von „Körperlichem“ und „Psychischem“ ist eine gedankliche Hilfskonstruktion der westlich analytischen Wissenschaft, die so in anderen Weltanschauungen und auch in anderen Medizinsystemen nie existiert hat. Sie ist meiner Meinung nach keine hilfreiche Abbildung der Realität und läßt viele westliche Denkansätze und vor allem viele Therapiemethoden von einer völlig falschen Voraussetzung ausgehen.