Multiple Sklerose (MS)

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Synonyme

Synonyme: Multiple Sklerose, MS, Encephalitis dissimenata, ED, Krankheit mit tausend Gesichtern

Klassifikation

ICD-10:

Definition

Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems.

Häufigste neurologische Erkrankung des jungen Erwachsenenalters.

Ursachen

auslösende Ursachen:

  • nach aktuellen Forschungsergebnissen ist die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) eine der Hauptursachen für die MS-Erkrankung 1

Ursache nach Ayurveda:

  • Störung im Tarpaka Kapha

Pathomechanismus nach westlicher Medizin:

Eine (nach aktuellen Hypothesen durch EBV-infizierte B-Zellen verursachte) Fehlregulation im Immunsystem führt zur Reaktion gegen die Umhüllung von Nervenzellen (Markscheiden, Myelin) im zentralen Nervensystem (Gehirn u. Rückenmark). Es kommt zu lokalen Entzündungsreaktionen mit anschließender Vernarbung (Sklerose). Auf diese Art werden an den unterschiedlichsten Stellen im zentralen Nervensystem Nervenzellen geschädigt und ihre Funktion gestört. Dies führt zu zahlreichen individuell unterschiedlichen Ausfällen der Nervenfunktionen („tausend Gesichter“). Die Entzündungsreaktionen verlaufen meist schubweise.

Pathomechanismus nach TCM:

  • Anfangsstadium: Ansammlung von Feuchtigkeit / Schleim: Schweregefühl in den Beinen, Gefühlsstörungen/Kribbeln (Hypästhesie, Parästhesien) in Beinen und Armen
  • später: Magen-Milz-Schwäche: Muskelschwäche (Parese) der Beine, Parästhesien, Gedächtnisschwäche
  • Spätstadium: Nieren-Leber-Schwäche: Schwindel (Vertigo), Lähmungen, Blasenentleerungsstörungen, Koordinationsstörungen
  • Leber- und Nieren-Yin-Mangel
  • Blut-Stase
  • Dysbalance im Element Wasser
  • Nieren-Qi-Schwäche

Risikofaktoren

  • Die Infektiöse Mononukleose ist eindeutig mit einem erhöhten MS-Risiko assoziiert (OR = 1,79, 95 % CI: 1,12-2,87, p = 0.016).
  • Eine Katzen-Exposition in der Kindheit hat möglicherweise einen protektiven Effekt in Bezug auf die MS!

aktuelle Erkenntnisse

Bei MS-Patienten findet sich ein Mangel der von den Bakterien der gesunden Darmflora gebildeten Propionsäure. Diese kurzkettige Fettsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Autoimmunprozessen. Durch die längerfristige Verabreichung von Propionsäure konnte in zahlreichen Untersuchungen der Gewebeverlust bei den Patienten verringert und der Verlauf der Erkrankung deutlich positiv beeinflußt werden.

Quellen:

Duscha A, Gisevius B, Hirschberg S, Yissachar N, Stangl GI, Dawin E, Bader V, Haase S, Kaisler J, David C, Schneider R, Troisi R, Zent D, Hegelmaier T, Dokalis N, Gerstein S, Del Mare-Roumani S, Amidror S, Staszewski O, Poschmann G, Stühler K, Hirche F, Balogh A, Kempa S, Träger P, Zaiss MM, Holm JB, Massa MG, Nielsen HB, Faissner A, Lukas C, Gatermann SG, Scholz M, Przuntek H, Prinz M, Forslund SK, Winklhofer KF, Müller DN, Linker RA, Gold R, Haghikia A. Propionic Acid Shapes the Multiple Sclerosis Disease Course by an Immunomodulatory Mechanism. Cell. 2020 Mar 19;180(6):1067-1080.e16. doi: 10.1016/j.cell.2020.02.035. Epub 2020 Mar 10. PMID: 32160527.

ergänzende Behandlungsmöglichkeiten:

Propionsäure
  • propicum® (lexopharm brain GmbH & Co. KG)
    1 Kps. = 500 mg Natriumpropionat
    ⇒ 2x täglich 1 Kps. zum Essen

Inhaltsstoffe: propionat, Trennmittel Tricalciumphosphat (E341), Kieselsäure (E551), Magnesiumsalze von Speisefettsäuren (E470b). Die Kapselhülle
besteht aus rein pflanzlicher Hydroxypropylmethylcellulose.

Vitalpilze

lion's mane mushroomreguliert die TH1- und TH2-Immunantwort


Weitere Informationen: https://bioeffekte.info/pflanzen/pilze/hericium/

weitere unterstützende Maßnahmen:

Quellen, Links & Literatur

[01]

William H. Robinson, Lawrence Steinman, Epstein-Barr virus and multiple sclerosis, Science, 375, 6578, (264-265), (2022)./doi/10.1126/science.abm7930