Wut, Zorn

Basisemotion

zugehörige Stimmung: Gereiztheit
Charakterzug: Feindseligkeit
Emotionale Störung: Gewalt

Synonyme / Begriffe:

Zorn, Engl.: anger

Emotionssignale

Mimik:

Dauer: meist unter einer Sekunde

  • erstes ununterdrückbares Zeichen:
    Lippen werden schmaler, das Lippenrot dünner
  • Augenbrauen zusammen und nach unten gezogen
  • Augen gleichzeitig weit aufgerissen (Oberlider berühren die Augenbrauen)
  • Lippen zusammengepresst und angespannt oder rechteckig geöffnet (Zähne zeigen)
  • Zähne zusammengebissen
  • Kinn nach vorn geschoben
  • evtl. Gesichtsrötung
  • Nasenflügel beben
  • Stirn runzelt sich

Stimme:

Dauer: wenige Sekunden bis Minuten

Körperlicher Impuls:

Zuwendung, Körperliche Anäherung

Vegetative Reaktionen:

Dauer: 10-15 Sekunden

  • Erhöhung der Herzfrequenz
  • beschleunigte Atmung
  • vermehrtes Schwitzen
  • Erhöhung des Blutdrucks → evtl. Gesichtsrötung
  • Umleitung des Blutstroms in die Hände (Vorbereitung des Kämpfens) → warme Hände
  • Empfindung von Druck, Anspannung und Wärme
  • Veränderung der vasodilatatorischen Funktion am Gefäßendothel (erhöht Herzinfarktrisiko)

Auslöser

Häufigster Auslöser von Wut und Zorn:
Jemand stört uns (absichtlich) bei einer Handlung.

Gegenüber anderen, gegenüber unbelebten Dingen, Situationen oder auch über uns selbst (eigene Unfähigkeit, Vergeßlichkeit)

Häufig kommt Wut bei der Erinnerung an eine Situation hoch, die auch damals zu Wut geführt hat oder hätte, wenn sie nicht unterdrückt („runtergeschluckt“) worden wäre.

angeborener Wutauslöser

durch eine andere Person oder uns selbst

Vor allem die Zurückweisung durch eine geliebte Person kann Trauer und Zorn erzeugen.

Wut ist die häufigste Gegenreaktion auf die Wut des anderen. Ein Teufelskreis.

Noch stärker fällt die eigene Wut als Reaktion auf den Zorn des anderen aus, wenn diese von uns als ungerechtfertigt oder selbstgerecht angesehen wird.

Enttäuschungen über Handlungen eines anderen, über das Nichteinhalten von Versprechungen oder darüber, daß der andere nicht unseren Vorstellungen entsprechend handelt.

Meinungen und Handlungen anderer, die uns verletzen oder unseren Vorstellungen und Zielen widerstreben.

Es gilt für jeden, selbst herauszufinden, welches sein stärkster Wut-Auslöser ist!

Variationen von Wut/Zorn

selbsgerechter Zorn

passiver Zorn

eher Stimmung vor der emotion oder Gefühl nach dem Emotionsmoment

eher Gefühl nach dem Emotionsmoment

Gefühl als Reaktion auf die erlittene Verletzung

Akkordeon Inhalt

TCM

  • Funktionskreis: Leber
  • Qi steigt auf (Gesichtsröte, hervorquellende Augen)

Folgen anhaltender Wut

  • Kopfschmerzen
  • tiefe Falten zwischen den Augenbrauen (Zornesfalten)
  • chronisch gerötete Skleren
  • bitterer Mundgeschmack
  • Kieferbeschwerden (CMD)
  • Ausfallen der Augenbrauen
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • Schmerzen im Brustbereich und an den Körperseiten
  • Verspannung der Muskulatur und der Sehnen
  • Verhärtung des Körpers
  • rigide Denkmuster
  • Anpassungsprobleme bei Veränderungen

Ausdrucksformen von Wut:

  • Vermeidung von Konflikten o. Kontakten mit Menschen, die einen potentiell wütend machen
  • sich selbst die Schuld geben
  • nachgeben und sich unterordnen
  • scheinbare Gleichgültigkeit zeigen
  • angestaute Wut anderweitig ausagieren (durch das Verbreiten von Gerüchten, Hintergehen, hartnäckiges Schweigen, Austricksen etc.)
  • Abwertung und Demütigung Schwächerer
  • Selbstgerechtigkeit
  • Größenwahn
  • manisches, impulsives unberechenbares Verhalten
  • verbale Drohungen und Angriffe
  • körperliche Angriffe

Hilfreiche Maßnahmen

Weder das Unterdrücken der Emotion noch das stete Ausagieren der damit verbundenen Handlungsimpulse führen zu einer Reduktion der zugrundeliegenden Problematik. Beides führt häufiger zur Chronifizierung und schließlich zu manifesten psychiatrischen und somatischen Krankheitsbildern!

Heilend ist einzig die Anerkennung und die Beschäftigung mit den hinter Wut stehenden Ängsten und Verletzungen zum Beispiel im Rahmen eines Selbstmitgefühl-Konzeptes. Oft ist auch eine zugrunde liegende PTBS zu ergründen und zu behandeln.

Hier finden sich einige hilfreiche Maßnahmen, um die Affektstärke aufkommender Wut zu lindern. All diese Maßnahmen lösen nicht die dahinter stehende Problematik!

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Tibetische Medizin (TTM)

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Aromatherapie

Ätherische & Basis-Öle:

Ätherische Ölmischungen:

Vorsicht: Bei der Anwendung Ätherischer Öle kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen oder zu allergischen Reaktionen kommen. Sollten Sie mit dem betreffenden Öl noch nie oder höchstens einmal im Leben in Kontakt gekommen sein, so testen Sie zunächst einen Tropfen des (am besten mit einem neutralen Öl verdünnten) entsprechnden Ätherischen Öls durch Einmassieren in die Ellenbeuge.

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Blüten-Essenzen

Australian Bush Flowers

  • Wut, Argwohn, Eifersucht: Mountain Devil ⇒  3x täglich 3 Trpf. vor dem Essen unter die Zunge
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Phytotherapie

  • hilft bei tief sitzender Wut und Aggressionen
  • hilft, Aggressionen nicht gegen sich selbst zu richten sondern in Tatkraft und Willensstärke zu transformieren
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Affirmationen

← einatmend: „Ich spüre meine Wut
→ ausatmend: „und akzeptiere sie