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Synonyme
Infektiöse Mononukleose, Pfeiffer-Drüsenfieber, Pfeiffersches Drüsenfieber (nach dem deutschen Kinderarzt Emil Pfeiffer (1846–1921)), Mononucleosis infectiosa, Epstein-Barr-Virus-Infektion, „Studentenfieber„, „kissing disease„
Klassifikation
ICD-10: B27.-
ICD-11:
Definition
Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) aus der Gruppe der Herpesviren verursacht wird. Synonyme: Humanes Herpes-Virus 4 (HHV 4)
Häufigkeit
Aufgrund der ubiquitären Verbreitung des EBV ist ein Großteil der Bevölkerung sich bis zum Erwachsenenalter damit infiziert. Über 95 % der westeuropäischen Bevölkerung ab dem 30. Lebensjahr ist mit EBV infiziert.
Der Nachweis von Antikörpern gegen EBV im Blut von Erwachsenen macht daher keine richtungsweisende Aussage bezüglich einer Krankheitsursache!
Übertragung
- Kontaktinfektion, typischerweise mit dem Speichel durch das Küssen („kissing disease“)
- Tröpfcheninfektion
- Schmierinfektion
- eine sexuelle Übertragung wird diskutiert
- Bluttransfusionen
- Organtransplantationen
Die Ausscheidung von infektiösem EBV im Speichel kann nach Verschwinden der Krankheitssymptome noch Monate bis Jahre andauern.
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 1 bis 3 Wochen, kann aber auch bis zu zwei Monate dauern.
Symptome
Die Infektion kann sowohl unauffällig (latent) verlaufen, was bei Kleinkindern häufig der Fall ist, oder die typischen Symptome hervorbringen (vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, im Altersgipfel zwischen 15 bis 19 Jahren).
- hohes Fieber
- Gliederschmerzen
- fauliger Mundgeruch
- Pharyngitis
- Lymphadenopathie (häufig zervikal betont)
- Angina tonsillaris
- generalisiertes Exanthem
- oraler Haarleukoplakie
- palatinalen Petechien
- periorbitales Ödem
- Ikterus
- Splenomegalie
- Hepatomegalie oder
- Hepatosplenomegalie (HSM)
- ausgeprägte Abgeschlagenheit, die für mehrere Monate anhalten kann.
Bei Kleinkindern kann eine EBV-Infektion asymptomatisch verlaufen.
Diagnostik
- Leukozytose mit mononukleären Zellen
- buntes Blutbild
- mononukleären Zellen meist mit einem unregelmäßig geformten Zellkern. Man bezeichnet sie auch als Lymphoid- bzw. Pfeiffer-Zellen. Dabei handelt es sich um aktivierte T-Lymphozyten.
Risiken & Folgeerkrankungen
Das EBV wird v.a. in der Alternativmedizin für zahlreiche Krankheitsbilder verantwortlich gemacht. Hier wird viel unbewiesener Unsinn verbreitet und viele machen mit ominösen „EBV-Behandlungen“ ihr unlauteres Geschäft.
Dennoch gibt es wissenschaftlich begründete Hinweise auf eine EBV-Beteiligung an der Entstehung einiger Erkrankungen wie Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, entzündlicher Darmerkrankungen, Hashimoto Thyreoiditis, Fibromyalgie und dem chronischen Müdigkeitssyndrom. Auch bei der Entstehung bösartiger Erkrankungen wie bestimmten Leukämieformen, dem Non-Hodgin-Lymphom u.a. scheint eine Reaktivierung von EBV eine wesentliche Rolle zu spielen.
Nach der Erstinfektion (mit oder ohne Symptome) persistiert das EBV in inneren Organen (meist Leber/Milz) und wird dort vom Immunsystem in Schach gehalten.
Diese Phase kann ein Leben lang anhalten und den Virusträger nicht weiter belasten (wir tragen viele Krankheitserreger in uns, vor denen uns unser Immunsystem zeitlebens schützt).
Faktoren wie
- schwere andere Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen
- ein Übermaß all der Schadstoffe, denen wir uns täglich aussetzen
- Lebenskrisen, die an unseren Kräften zehren
- und nicht zuletzt zahlreiche schulmedizische Behandlungen (Kortison, Antibiotika, Psychopharmaka, Schmerzmittel, unnötige Operationen u.v.a.)
führen unter Umständen zu einer Reaktivierung der EBV in diesen Organen, so daß sie sich wieder schlagartig oder auch schleichend vermehren und weitere Systeme unseres Körpers befallen und schädigen.
Ganzheitsmedizinische Behandlungsmöglichkeiten
Ganzheits-medizinische Behandlungs-möglichkeiten

Basismaßnahmen
Vorsicht!
Bei Verdacht auf eine Mononukleose immer einen richtigen Arzt aufsuchen (Hausarzt, HNO-Arzt)!
Wichtigste Maßnahme bei bestätigter Diagnose ist die konsequente körperliche Schonung! Diese ist teilweise für mehrere Wochen, erforderlich. In der ersten Zeit sollte tatsächlich Bettruhe eingehalten werden.
Bei vergrößerter Milz (Splenomegalie) ist besondere Vorsicht angesagt, da die Milz z. B. bei Stößen oder Prellungen auf der linken Bauchseite reißen kann (Milzruptur), was zu gefährlichem Blutverlust führt und somit einen medizinischen Notfall darstellt. Prophylaktisch sollte daher selbst nach Abklingen der Symptome für einige Wochen auf Sport verzichtet werden.

Homöopathie / Anthroposophie
Es ist ratsam, eine nachgewiesene EBV-Infektion zusätzlich immer auch mit der EBV-Nosode zu behandeln! Hierzu wenden Sie sich bitte ausschließlich an erfahrene Therapeuten.
Einzelmittel
- Plötzlich einsetzende, heftige Halsschmerzen
- hohes Fieber, Schüttelfrost
- blasse sowie trockene Haut
- Durstgefühl
- ängstlich, beunruhigt
- Auslöser kann ein kalter, trockener Wind sein.
- < besser durch Absonderung von Körpersekreten
- > schlechter durch Berührung, trockene und kalte Luft
Aconitum napellus D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Mandeln sind blass bis feuerrot und geschwollen
- auch das Gaumenzäpfchen und die Halslymphknoten sind geschwollen
- brennende Schmerzen
- trotz Trockenheit in Mund und Rachen entsteht kein Durstgefühl
- < schlechter durch Berührung und Wärme
- > besser durch Kälte bzw. Kühlung
Apis mellifica D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Stark geschwollene Mandeln
- brennender, klopfender Schmerz
- hellroter glänzender Rachen und Zunge
- hohes Fieber und Schüttelfrost
- Trockenheit bei fehlendem Durst
- die Haut ist rot und heiß.
- < schlechter durch Kälte (z.B. Schlucken kalter Getränke) sowie abends
- > besser durch aufrechtes Sitzen und Rückwärtsbeugen
Belladonna D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- bei Schwellung und Vergrößerung der Milz
- kann eine länger andauernde oder chronische Infektion sein
- < schlechter durch Essen und Liegen auf der rechten Seite
Ceanothus americanus D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Chronisches Fieber
- vergrößerte bzw. geschwollene Milz
- Schwäche und Erschöpfung
- gesteigertes Kälteempfinden
- Appetitlosigkeit, dafür jedoch großer Durst
Chininum arsenicosum D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Starke Halsschmerzen und Heiserkeit
- schwer löslicher, gelblich-grüner Schleim
- auch die Nasennebenhöhlen können betroffen sein
- > besser durch Wärme
- < schlechter durch feuchtkalte Luft, Bewegung und fettiges Essen
Kalium chloratum D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- heftige Schmerzen beim Schlucken, die bis in die Ohren ausstrahlen
- purpurrot oder bläulich verfärbte Mandeln
- berührungsempfindlicher Hals
- < schlechter durch Wärme, enge Bekleidung (Schal, Wickel) sowie nachts
> besser durch Ausscheidung von Körpersäften
Lachesis D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Mandelentzündung mit konfluierenden, grau-weißlichen Belägen
- starke Halsschmerzen
- schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten
- hohes Fieber
- < schlechter durch Anstrengung und nachts
- > besser durch Ruhe
Mercurius cyanatus D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Stark entzündete Mandeln mit weißlichen Belägen
- stechende oder zusammenschnürende Schmerzen beim Schlucken mit Ausstrahlung in die Ohren
- Fieber
- Schüttelfrost
- < schlechter durch warme Anwendungen und nachts
- > besser durch Ruhe und kalte Getränke
Mercurius solubilis Hahnemanni D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Trockener und brennender Hals, die Mandeln und der Rachen sind dunkelrot
- starke Schmerzen beim Schlucken, welche vergleichbar mit der Berührung eines glühenden Eisens sind. Die Schmerzen können bis in die Ohren ausstrahlen.
- < schlechter durch nasskaltes Wetter und nachts
- > besser durch Ruhe und kalte Getränke
Phytolacca americana D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli
- Langsam fortschreitende Mandelentzündung mit Neigung zur Eiterung und Fistelbildung
- schmerzhafte Lymphknotenschwellungen
- allgemeine Abwehrschwäche mit häufigen Infekten
- Auslöser können Unterkühlungen sein
- < schlechter durch Kälte, Hinlegen und morgens
- > besser durch Wärme und im Sommer
Silicea D12
⇒ 3 x täglich 5 Globuli