Schlafstörungen

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Definition / Synonyme / Klassifikation

Synonyme: Insomnie

ICD-10: G47.0 (Ein- und Durchschlafstörungen), F51.0 (nichtorganische Insomnie)
ICD-11: Kategorie Insomnische Störungen

Dyssomnien

Primär psychische Störungen von Dauer, Qualität und Zeitpunkt der Schlafes:

  • Insomnie
    • Einschlafstörungen (gelten als relevant, wenn die Einschlafzeit > 30 Minuten beträgt)
    • Durchschlafstörungen (gelten als relevant, wenn die Wiedereinschlafzeit > 30 Minuten beträgt)
  • Hypersomnie:  anhaltendes Schlafbedürfnis
  • Schlaf-wach-Rhythmusstörungen (Verzögerte-Schlafphasensyndrom) (z.B. spätes Einschlafen, spätes Aufwachen)

Parasomnien

  • Alpträume
  • Pavor nocturnas
  • Bruxismus

Häufigkeit

Chronische Insomnie: 10-15% der Erwachsenen

Ursachen

häufige gemeinsame Ursachen

  • Fluorid (z.B. in der Zahncreme) schädigt die für die Bildung des Schlafhormons zuständige Zirbeldrüse!
  • Das weltweit eingesetzte Herbizid Glyphosat verursacht einen Mangel an essentiellen Aminosäuren in unserer Nahrung. Ein so entstehender Trytophan-Mangel in der Nahrung führt zur verminderten Melatoninbildung in der menschlichen Zirbeldrüse und damit zu potentiellen Schlafstörungen.
  • Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee
  • Alkohol
  • Cannabis
  • Amphetamine
  • Menschen mit kalten Füßen haben statistisch eine um bis zu 15 Minuten längere Einschlafdauer!
  • Magnesiummangel (führt zu verminderter Melatoninproduktion)
  • Vitamin-B6-Mangel (führt zu verminderter Melatoninproduktion)
  • Omega-3-Fettsäure-Mangel (v.a. DHA und EPA)

Die Einnahme der Pille führt unter anderem zu einem Vitamin-B6-Mangel (s.o.), so daß die Bildung des schlafhormons Melatonin herabgesetzt ist.

Medikamente, die zu einem Vitamin-B6-Mangel und damit zu einer verminderten Melatoninproduktion führen:
  • Antibabypille, Hormonspirale, Nuvaring, Wechseljahres-Hormonpräparate
  • Entwässerungsmittel (Diuretika)
  • Cholesterinsenker (Statine)
Weitere Medikamente, die die Schlafqualität mindern:
  • Antibiotika (z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin, Nadifloxacin)
  • bestimmte Antidepressiva (SSRI, Venlafaxin etc.)
  • Demenzmittel (z.B. Donepezil)
  • Betablocker
  • Prednisolon ab 15mg/d
Unter Einnahme von Psychopharmaka können Schlafstörungen aller Art auftreten als:
  • Nebenwirkung unter laufender Therapie
Nach Dosisreduktion, Absetzen oder Substanzwechsel als:
  • Entzugssymptom, Rebound o. Rezidiv
*(Als Psychopharmaka in diesem Sinne gelten: Bezodiazepine, Z-Substanzen, Ketamin, SSRI,SSNRI, TZA, MAOH, Antipsychotika, Gabapentin, Pregabalin)

Störung der Zirbeldrüse (Epiphyse), die das Schlafhormon Melatonin bildet. Meist durch Schadstoffe bedingt (s.o)

Vor allem in jungen Jahren gezogene Weisheitszähne führen zur Kieferverkleinerung und damit zur Schlafapnoe und den damit verbundenen Schlafstörungen.

Ursachen nach TCM

Fülle-Syndrome:

  • Leber-Qi-Stagnation (Durchschlafstörungen mit teils lebhaften Albträumen, Erwachen zwischen 1.00 und 3.00 Uhr)
  • Störung im Gallenblasenmeridian  (Einschlafstörung zwischen 23.00 und 1.00 Uhr)
  • Yin-Qi-Mangel
  • Leere-Hitze
  • aufsteigendes Leber-Yang
  • Hitze im Herzen
  • Überfluss an Schleimhitze (im Geist)
  • Resthitze im Zwerchfell (bei Erkältung und unnötiger Antibiotikaeinnahme)
  • beunruhigtes Herz-Qi (durch übermäßige Freude, Erregung o. Begierde)

Leere-Syndrome:

  • Herz-Yin-Mangel (v.a. in Wechseljahren; wiederholtes Aufwachen in der Nacht, Nachtschweiß, psychische Unruhe)
  • Leber-Yin-Mangel (vermehrtes Träumen, Sprechen im Schlaf, Schlafwandeln)
  • Lungen-Yin-Schwäche (nächtliches Schwitzen)
  • Herz-Blut-Mangel (Einschlafstörungen, viele Träume, seichter Schlaf)
  • Gallenblasen- und Herzschwäche
  • Disharmonie zwischen Herz und Nieren

Ursachen nach Ayurveda

  • Übermäßige Aktivität des Vata-Doshas (Ungleichgewicht im Prana-Vata)
  • Störung im Stirnchakra

Ursachen nach Tibetischer Medizin

Risiken & Folgeerkrankungen

  • Schlechter o. zu kurzer Schlaf über mehr als 1-3 Jahre erhöht statistisch das Mortalitätsrisiko [01]
  • Immunsuppression (z.B. leichteres Eindringen von Bakterien in Gewebe)
  • vermehrte Bildung antinukleärer Autoantikörper (erhöht das Risiko für Autoimmunerkrankungen z.B. SLE)

Westlich schulmedizinische Leitlinientherapie

Apps

  • somnio (Digitales Schlaftraining)

In eigener Praxis bisher keine positiven Erfahrungen. Die Handynutzung ist nachweislich eine häufige Mitursache  bei Schlafproblemen und muß daher zunächst dringend radikal reduziert werden. Eine App zu benutzen, ist daher schon vom Ansatz her keine ursächliche Behandlung, sondern fördert im Gegenteil die Chronifizierung. Hier sind von Seiten der Schulmedizin wieder einzig wirtschaftliche Gründe maßgeblich für die Entwicklung solch völlig grotesker Behandlungsmethoden.

Behandlungsmöglichkeiten

Behandlungs-möglichkeiten

Grundlagen:

  • fixe Bett- und Aufstehzeiten
  • maximal 30 Minuten Schlaf am Tag
  • regelmäßige körperliche Bewegung im Freien
  • ruhige, dunkle, wohltemperierte Schlafumgebung
  • KEIN Handy, WLAN, Smartwatch oder andere funk- o. bluetoothfähigen Geräte im Schlafzimmer
  • kein Wecker in Sichtweite
  • Im Schlafzimmer sollten Bilder an der Wand nur ruhige Landschaften oder Stillleben darstellen. Die Darstellung von Personen oder Stadtszenen
  • Gesündeste Schlafrichtung: Kopf nach Norden o. Osten
  • abends generell verzichten auf: größere Mahlzeiten, Kaffee, schwarzen o. grünen Tee, tyraminhaltige Lebensmittel (Käse, Speck, Schokolade, Sauerkraut, Wein, Tomaten), Cannabis, aufregende Filme, aufwühlende Nachrichten
  • Meide auch alle Bilder, die negative Assoziationen auslösen
  • ab Sonnenuntergang keinem Licht mehr mit hohen Blauanteilen aussetzen (nutze entsprechende Filter-Apps für TV, Handy, tablet, notebook und PC!)
  • geregelter Tagesablauf mit garantierten Ruhephasen
  • Akzeptiere unerledigte Dinge in Deinem Leben!

Übung

Belassene für die nächsten acht Stunden alles, so wie es gerade ist. Lasse Dinge absichtlich unerledigt. Gewöhne Dein Gehirn an die Erfahrung, daß guter Schlaf auch möglich ist, wenn noch nicht alles erledigt ist und daß man sich am nächsten Tag ausgeschlafen viel effektiver mit den wichtigen Dingen beschäftigen kann.

ca. 30 Minuten vor dem Schlafengehen

  • nichts mehr essen, nur noch stilles Wasser, Kräutertee oder stark verdünnte Fruchtsäfte trinken 
  • keine Beschäftigung mit Themen der Arbeitswelt, kein Streit
  • kein Sport
  • keine Bildschirme (TV, PC, Laptop, Handy, Spielkonsole etc.!) 

Meide alle Fluoride!

Benutze ausschließlich fluoridfreie Zahncreme. Um eine Kariesbildung zu vermeiden, ist es dann wichtig, ausreichend Vitamin D3 und Vitamin K2 zu substituieren!!

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Chinesische Medizin / TCM

Indikationspunkte

  • Ni01, Bl02, MP06
  • Shu-Punkt Herz: Bl15
  • Mi1, Ma6 (Thews)

Akupunktur (Zen Fa)

Körperakupunktur durch Therapeuten nach TCM-Diagnose

Häufig verwendete Punkte:
Bl62 + Ni6
LG19, LG24 + KG15

Tuina-Selbst-Behandlung

QiGong

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Aurikulomedizin

Störherdbehandlung

Oft finden sich Störherde nicht nur auf körperlicher, sondern auch und vor allem auf psychischer Ebene.
Hier arbeite ich gerne mit Templantaten in Kombination mit Hypnoseverfahren. Auf diese Art lassen sich oft tiefgreifende Störungen im Unterbewußtsein behandeln, die letztlich einen gesunden und erholsamen Schlaf oft nicht zulassen. 

Ohrakupunktur

  • Laserakupunktur (LA), Laserfrequenzakupunktur (LFA)
  • klassische Ohrnadel-Akupunktur
  • Dauernadel-Akupunktur
  • Templantate

Häufig aktive Ohrpunkte

  • Sonne (Tai Yang, 35) in Gold

Mikronährstoffe

V.a. DHA und EPA erhöhen die Schlafeffizienz, Einschlaf- und Gesamtschlafzeit signifikant.



[Patan MJ, Kennedy DO, Husberg C, Hustvedt SO, Calder PC, Middleton B, Khan J, Forster J, Jackson PA. Differential Effects of DHA- and EPA-Rich Oils on Sleep in Healthy Young Adults: A Randomized Controlled Trial. Nutrients. 2021 Jan 16;13(1):248. doi: 10.3390/nu13010248. PMID: 33467135; PMCID: PMC7830450.]

Ernährung

Günstige Nahrungsmittel (nach TCM):

  • Stangensellerie
  • Schlafstörungen in den Wechseljahren: Tomaten
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Phytotherapie

  • aktiviert GABA-Rezeptoren im Gehirn (→ entspannende Wirkung)
  • wirkt umgekehrt bei Müdigkeit und Erschöpfung leicht anregend

z.B. Phytoform® Ashwagandha 500+ ⇒ 1 Kps. tgl. zum Essen

  • aktiviert GABA-Rezeptoren im Gehirn (→ entspannende Wirkung)
  • Lasea® ⇒ 1-2 Kps. zur Nacht
  • 15mg tgl. (kurzfristig max. bis 100mg tgl.)

Einnahme zunächst als Kur über 2-3 Monate, dann sollte unbedingt eine Beratung durch einen erfahrenen Therapeuten und ggf. eine Kontrolle bestimmter Blutwerte erfolgen.

  • in Studien die beste Wirkung zeigte die Kombination aus Baldrian, Passionsblume und Hopfen (z.B. Neurapas Balance®)

Aromatherapie

Ätherische Öle

bei Einschlafstörungen:

bei Durchschlafstörungen und nächtlichen Grübeleien:

Die Serotoninbildung anregende Ätherische Öle und Extrake:

Bergamotte, Benzoe, Vanille, Fichtennadel, Kamille römisch, Lavendel, Bergamottminze, Neroli, Majoran, Mandarine

Ylang Ylang

Mykotherapie

Reishi


weitere Informationen →  http://bioeffekte.info/pflanzen/pilze/reishi/

Blüten-Essenzen

Bachblüten

  •  

Australische Buschblüten

  • immer auf dem Sprung, ständige Anspannung, Ungeduld, Müdigkeit, Gereiztheit durch Überengagement, Unsicherheit:
    Black-eyed Susan ⇒ 7 Trpf. abends unter die Zunge nehmen

  • seine Arbeit gedanklich abends mit ins Bett nehmen:
    Boronia ⇒ 7 Trpf. abends unter die Zunge nehmen

  • gestresst, besorgt, aus dem Gleichgewicht geraten:
    Crowea ⇒ 2x tgl. 7 Trpf. unter die Zunge nehmen

  • Schlafstörungen nach Schock/Trauma; Alpträume:
    Green Spider Orchid + Grey Spider Flower ⇒ je 5 Trpf. mischen und 30 Minuten vorm Schlafengehen unter die Zunge nehmen

Komplexhomöopathie

Einschlafstörungen
  • Nemased® (Nestmann) ⇒ 3x tgl. 25-30 Trpf.

Homöopathie

  • Schlaflosigkeit mit Hunger ⇒ Abies nigra D5

Schüssler-Salze

Anthroposophie

  • Bryophyllum 50% Pulver (WELEDA) → zur Nacht 2 Messerspitzen in einem halben Glas stillen Wasser oder Kräutertee einnehmen

Integrative Reflexzonen-Akupunktur (IRA)

  • Ma62 ⇒ Stahl, Laser o. Aroma-FRM

Reflexzonenbehandung (RZT)

  • Selbstbehandlung der Handreflexzonen

Hydrotherapie

  • Kneippsche Anwendungen
  • Wechselgüsse

Indische Medizin / Ayurveda / Yoga

Yoga-Nidra

  • Mindestens über 4 Wochen täglich morgens ca. 20min üben.

Mudras

Steine & Kristalle

Vorsicht!

Erkrankungen können nicht mit Steinen oder Kristallen geheilt werden! Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften können sie jedoch oft - indem man sich mit ihnen beschäftigt - helfen, eine gute heilungsfördernde Umgebung zu schaffen. Nebenwirkung durch die Anwesenheit oder das Berühren von Steinen und Kristallen sind bisher nicht beschrieben worden.

  • Roter Jaspis

Symboltherapie

  • rotes oben offenes Y linksseitig zwischen Mastoid u. Ohransatz

Wissenswertes

Schlafhormone

  • Gammahydroxybuttersäure (GABA)
  • Melanin-konzentrierendes-Hormon
  • Melatonin

Wachhormone

  • Adrenalin, Noradrenalin
  • Dopamin
  • Serotonin
  • Histamin
  • Orexin

Links & Literatur

01 Prof. Dr. med. Ingo Fietze, Chronische Insomnie, Der Allgemeinarzt 14/2024

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